Was deine Körperhaltung mit Rückbildung zu tun hat
Während deiner Schwangerschaft hat sich in deinem Körper so einiges getan. Neben hormonellen Umstellungen und Umbauprozesse hat sich auch dein kompletter Bewegungsapparat, also Muskeln, Sehnen und Bänder an die veränderten Bedingungen angepasst.
Während deiner Schwangerschaft nimmst du ca. 11,5-16kg zu – das ist ein natürlicher und wichtiger Prozess, damit dein Baby sich gesund entwickeln kann. Dieses Gewicht zentriert sich zum allergrößten Teil in deiner Körpermitte. Wenn in so kurzer Zeit so viel Gewicht vorne dran kommt, muss deine Rückenmuskulatur ganz schön was leisten und so wirklich kann die Muskulatur dieses zusätzliche Gewicht auch nicht halten. Deshalb verändert sich deine Statik:
Durch den größer werdenden Bauch werden deine Bauchmuskeln massiv überdehnt und können damit ihre eigentliche Funktion, die Stabilisierung des Rumpfes, nicht mehr funktionell ausüben.
Die Muskulatur in der LWS muss dagegenhalten, verkürzt sich also dadurch kippt dein Becken nach vorne.
Das hat gleich drei Auswirkungen: Zum einen muss deine Brustwirbelsäule das verstärkte Hohlkreuz ausgleichen – du tendierst zu einem Rundrücken (was wiederum zu Nackenverspannung führt). Zusätzlich wird durch die Beckenposition deine Po-Muskulatur geschwächt; in der Folge verkürzt sich deine Oberschenkelmuskulatur und der Hüftbeuger.
Durch die veränderte Körperhaltung und das Gewicht ist dein Körperschwerpunkt nach vorne verschoben. Dein Gang wird breiter und deine Füße rotieren etwas nach außen (Typischer Schwangerschaftsgang).
Alle diese Veränderungen passieren innerhalb deiner Schwangerschaft. Nach deiner Entbindung bleibt der Körper aber erstmal in dieser Haltung. Die Muskeln und Strukturen haben sich ja verändert und halten deinen Körper nun in diesem „Schwangerschafts-Korsett“.
Rückbildung heißt nun: Das Haltungsmuster aufbrechen, verändern und stabilisieren. Andernfalls lassen sich Schmerzen, Verspannungen und Rückenprobleme kaum vermeiden.
Und ganz wichtig: Auch deine Bauchmuskulatur kann in der falschen Körperhaltung nicht funktionell arbeiten. Bevor du also deine Bauchmuskulatur trainieren möchtest, solltest du unbedingt deine Haltung in den Nicht-Schwanger-Modus zurückführen.
Was du tun solltest:
1. Denke im Alltag so oft wie möglich an eine aufrechte Körperhaltung.
Stelle die Füße gerade, entspanne die Kniescheibe, hebe deine Brustwirbelsäule, entspanne deine Schultern nach hinten unten und schiebe deinen Hinterkopf nach hinten oben
2. Mache gezielt Übungen um deine verkürzten Muskeln zu dehnen und um die geschwächte Muskulatur zu kräftigen